Jan, du fehlst uns!

Erinnerungen an die Zeit mit Jan

26. November 2018

Viele Eindrücke

Vieles ist auf einem guten Weg.

Die Zeitungsanzeigen sind jetzt aufgegeben, Tobias hat sich um alles gekümmert, hat sogar einen Agenturrabatt ausgehandelt, der Schlingel.

Morgens treffen wir uns mit Christian Kupfer, der die Beerdigung leiten wird. Er ist super. Blickt die Situation. Unsere, die der Trauergäste. Es wird keine Predigt der netten Geschichtchen werden. Auch Unverständnis, Wut, Anklage dürfen vorkommen. Gleichzeitig die Hoffnung. Trotzige Hoffnung, hat Christian das genannt; das gefällt mir. Der Anlass ist schrecklich, aber der Gottesdienst wird gut!

Später finden wir das passende Grab und unterschreiben den Vertrag. Von Toms Dachfenster aus kann man es sehen, selbst im Sommer. Jan wird nah bei uns sein, näher als in den letzten Jahren.

Jan wurde heute überführt. Nachmittags bekommen wir die Nachricht: alles hat geklappt, alle Unterlagen sind da. Jan wird in die Leichenhalle am Lüttringhauser Friedhof gebracht.

Er ist wieder zuhause.

Für Teresa ist er weit weg. Sie wird ihn nicht mehr sehen können, da sie erst kurz vor der Trauerfeier hierherkommen wird. Das Grab wird sie nur selten besuchen können. Das ist schwer, vor allem am Anfang. Vielleicht hilft die Distanz irgendwann, auch innerlich immer mehr Abschied nehmen zu können. Vielleicht.

Wollen wir ihn noch einmal sehen? Ist er in einem Zustand, der uns nicht überfordert? Das Beerdigungsinstitut will sich am Abend noch einmal melden.

Nachmittags kommen Heidi und Eckhard vorbei. Haben extra eine Stunde hin- und Rückweg auf sich genommen, denn leider können sie am Freitag nicht dabei sein. Sie haben warme, tröstende Worte für uns, lassen uns an ihrer Erfahrung teilhaben. Trauer hat viele Gesichter. Nicht nur die Tränen, auch das Erinnern und Lachen. Stimmt, das machen wir ganz viel in den letzten Tagen. "Wir gehen mit euch zu Jesus." So kann man Gebet auch nennen, so ist es. Jesus ist so menschlich, nah. Gleichzeitig ist er Gott. Wirklich nett von Gott, sich uns so verstehbar anzubieten.