Superfromm
Thomas "Thommy" Meyerhöfer hat mich eingeladen, bei seinem neuen Format "Superfromm" mitzumachen. Heute war ich zum Video-Interview bei ihm.
Andi, Thommys Schwiegersohn und mein Schwipp-Schwapp-eigentlich-gar-nicht-Cousin, hatte ihn auf diesen Blog aufmerksam gemacht. Um den Jahreswechsel herum hatte er mich angeschrieben, ob ich mir ein Interview und die spätere Veröffentlichung auf YouTube, Spotify und weiteren vorstellen könnte. Ich habe ihm direkt zugesagt, bloß noch ein wenig Zeit erbeten, bis ich mich so weit fühle. Heute war es dann so weit.
Superfromm ist Thommys neues Projekt, das jeden Montag mit einem neuen Interview online geht. Es geht um die verschiedensten Menschen, die Geschichten erlebt haben. Schwieriges, Herausforderndes, gute Entscheidungen... nicht immer mit einem klaren Happy End. "Alltagshelden" schreibt er auf der Homepage. Darin habe ich mich natürlich sofort wiedergefunden :-) Details unter lifehouseworld.com/superfromm.
Thommy hat gute Fragen gestellt. Manchmal auch ganz einfach, platt, wie er es nannte, aber genau das sind natürlich die Fragen, die mich auch beschäftigt haben. Was ich zu erzählen hatte, war manchmal völlig normal, manchmal sehr individuell. So ähnlich und so unterschiedlich, wie das Erleben und die Trauerprozesse halt sind.
Wieder einmal bin ich sehr dankbar, wie klar ich manches formulieren kann, wie sich gute Entscheidungen und eine gesunde Blickrichtung in mir und uns entwickelt haben. Immer wieder habe ich aber auch gesagt, dass ich eigentlich gar nichts dafür kann. Es waren eigentlich keine heldenhaften (Glaubens-) Entscheidungen, sondern es war einfach der Überlebenswille, der mich in die Konfrontation mit meinen Gefühlen und gleichzeitig in die Hände Gottes getrieben haben. Weiterhin bleibt beides – innerer Friede, aber auch Schmerz und Trauer. Ich empfinde es noch nicht als eins, auch zeitlich wechseln sich diese Phasen ab. Aber beides gehört ganzheitlich zu meinem Leben, es ist völlig natürlich. Ich glaube das eine, das ich wirklich positiv dazu beigetragen habe, war meine Entscheidung von Anfang an, mich den zu stellen und zuzulassen, was auch immer kommt. Natürlich gelingt das nicht immer, aber trotzdem stimmt die Richtung.
Der Nachmittag in Bergneustadt war sehr schön und bereichernd, aber auch anstrengend. Von der Arbeit um 14 Uhr los, 1½ Stunden Fahrt, später über eine Stunde zurück, dazwischen 2½ Stunden Gespräch und Interview. Um 19 Uhr war ich zu Hause. Und natürlich auch die inneren Prozesse, die noch einmal vieles angerührt haben. Ich weiß, dass auch mir das hilft. Ich fühle mich ein wenig wie nach einer Stunde Physiotherapie nach einem Bänderriss – angestrengt, alles ist gereizt, aber es mobilisiert und hilft dem Heilungsprozess.
Am 1. April geht das Interview online. Ich bin schon sehr gespannt :-)