Sonja
"Beim Lesen des Blogs hoffte ich, Sonja geht es ähnlich wie dir", das war eine der vielen Reaktionen.
Ja, das ist so. Im Detail sicher anders, manchmal emotionaler, mit anderen Fragen beschäftigt, von anderen Dingen ermutigt.
Wir sind ein gutes Team. Lange haben wir uns nicht mehr so wenig um Genervtheiten gedreht wie in den letzten zehn Tagen. Wir reden miteinander, jeder erzählt, was ihn bewegt, sofern er es will. Da bin ich sehr froh drum. Immer mal wieder helfen wir uns aus Gedankenschleifen heraus. Hätten wir mehr für Jan tun können? Wir selbst haben es ihm auch oft schwer gemacht, sind mit Schuld, woran auch immer. Zum Glück ist immer einer stärker und kann den Blick weiten. Diese Gedanken sind wahrzunehmen, vielleicht ist es gut, Gott oder Jan um Vergebung zu bitten oder daraus für die Zukunft zu lernen. Das reicht.
Dass Sonja sich heute müde fühlt, ist wohl gut verständlich; ein wenig geht es mir auch so. Das nehmen wir auch an. Offen bleibt dabei aber, wie wird es morgen aussehen und wie nächste Woche? Kommt jetzt das gefürchtete emotionale Loch? Und wenn, wer sagt uns, wie viel davon ist hilfreiche Trauerarbeit, und wo wird es zu lähmendem Selbstmitleid? Mit dieser Frage verbinde ich nicht direkt Angst, aber schon Unsicherheit.
Wir wollen uns dem stellen. Dafür können wir Gebet, Nachfragen und Ermutigung weiterhin gut gebrauchen.