Jan, du fehlst uns!

Erinnerungen an die Zeit mit Jan

22. November 2018

Organisationsmarathon

Um 15:00 Uhr kommt die Frau vom Beerdigungsinstitut. Zwei Stunden sprechen wir über alles. Ich wusste gar nicht, dass es so viel zu besprechen gibt.

Sie kennt Lüttringhausen, unsere Familie, die Gemeinde, die Gepflogenheiten. Das ist gut, aber an manchen Stellen wollen wir es ganz anders machen. Jan ist zwei Generationen jünger als der Standard-Trauerfall und er hatte immer seine eigenen Vorstellungen. Die sollen möglichst angemessen zum Ausdruck kommen.

Zuerst sind die Formalitäten zu klären. Wird Jan wirklich morgen freigegeben? Ohne Freigabe kann die Abholung am Montag nicht ernsthaft geplant werden, dann würde sich alles verschieben. Antwort aber nicht vor morgen. Einen Termin in der Leichenhalle hat sie bereits reserviert; lieber um 11 oder um 13 Uhr? Vor- und Nachteile. Später werden wir uns für 13 Uhr entscheiden. Wir können uns ein Grab aussuchen, müssen uns dafür aber mit dem Friedhofsverwalter treffen. Die Traueranzeigen in der Zeitung können erst aufgegeben werden, wenn der Termin sicher ist. Ohne Freigabe also alles in der Schwebe.

Wer trägt den Sarg? Gerne doch Freunde. Wir wollen die Anzeige lieber selber gestalten, Tobias findet bestimmt eine Schriftart, die nicht so nach Grabstein und Trauer aussieht. Und die üblichen Traueranzeigenbildchen sind auch allesamt schrecklich. Kann Tobias vielleicht helfen, einen Blog einzurichten? Dann könnte die Kommunikation rein elektronisch und per Zeitung laufen. Frage ich ihn später - mit Erfolg.

Blumen, Schmuck, Kränze oder lieber ein Herz? Farben, ein Foto, aber nicht unangemessen groß, es soll auf den Sarg passen. Haben wir überhaupt ein brauchbares Bild, das ihm so gerecht wird, wie er die letzten Monate aussah? Wohin um Spenden bitten - Kindergarten oder soziale Projekte, die Jan gut gefunden hätte?

So geht es weiter, und auch in den nächsten Tagen begleiten uns diese Themen weiter.